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1. Deutsche Geschichte - S. 227

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die deutsche Revolution 1848 — 1849. Yk C/U& 227 ,/ . durch Personalunion verbunden; der dänische König war also zugleich Herzog von Schleswig - Holstein. Aber die Herzogtümer hatten ihre eigene Verfassung und Verwaltung; nach altem Rechte ferner waren sie untrennbar miteinander verbunden, „ up ewig ungedeelt"; auch galt in Dänemark die weibliche, in Schleswig - Holstein die männliche Erbfolge. Nun stand das Aussterben des dänischen Königshauses bevor; die Dänen wünschten den drohenden Verlust der Herzogtümer zu verhindern und wenigstens Schleswig ihrem Staate einzuverleiben. Darüber entstand nicht nur in den bedrohten Ländern, sondern in ganz Deutschland die stärkste Erregung, die wieder in der allgemeinen Verbreitung eines Liedes, des Liedes „Schleswig-Holstein meerumschlungen", Ausdruck fand. Als zu Anfang 1848 König Friedrich Vii. von Dänemark wirklich die Einverlei-bung Schleswigs in Dänemark anordnete, fielen die Herzogtümer Erhebung, a b. Preußische Truppen kamen ihnen bald zu Hilfe. So wurden die nationalen, auf Einigung der Nation gerichteten Bestrebungen immer stärker; sie waren innig verbunden mit den konstitutionellen, auf Schaffung von Verfassungen gerichteten Bestrebungen. Man forderte, daß nicht nur in den Einzelstaaten Volksvertretungen geschaffen würden, sondern auch, daß ein allgemeindeutsches Parlament dem Bundestag zur Seite träte. Mitten in dieser Erregung kam die Kunde von der französischen Februarrevolution. Louis Philipp, der nie hatte beliebt werden revoiution. können, war durch einen Straßenaufstand gestürzt worden und hatte sich, wie einst Karl X., nach England begeben. Frankreich wurde eine R e -publik. § 231. Die Märzrevolution. Die Nachricht von dem Sturze Louis Philipps machte in Deutschland allenthalben den stärksten Eindruck und rief eine stürmische Erregung hervor. Überall wurden Volksversammlungen abgehalten, Volksaufläufe fanden statt, und nirgend fühlten sich die Regierungen stark genug, um der Bewegung Widerstand zu leisten. In den meisten Mittel- und Kleinstaaten wurden die bisherigen Ministerien gestürzt, und neue, liberale Regierungen, die sogenannten „Märzministerien", traten an ihre Stelle. In München führte die Bewegung sogar dazu, daß König Ludwig I. die Regierung niederlegte; ihm folgte Maximilian Ii. Von der größten Bedeutung aber war es, daß auch in Wien und Berlin Aufstände ausbrachen. In Österreich war im Jahre 1835 auf Kaiser Die deutsche Revolution. 1848—1849. 15*

2. Grundriß der neuern Geschichte - S. 102

1835 - Berlin : Trautwein
102 Ih. Q3ertot>e. I. gcifvaum. 1789 — 1804. ^oflsnbcr Coburg von 3<Hu*ban 26. 3«»« &et ftleuruö fo Dcflegt, bajj die Ocfterrcid>cr ftd) an und im October über bcn Skbcin, if>rc Söerbänbeten jtd) nací) ^loüanb ¿ogcn, und alé ‘Pidjegru im Sösinter über btc gefrornen §íüffe und banale, begünfiigt von bei* antioranifd)en ‘Partei, in ^»oüanb einbrang, jogcn ftd) bic Sng/ tönber nad) 2beftpf)aicn ¿urücf, und bei* Qi:rb|lattf)aiter fd)iffte ftd) bcn 17. Situar 1795 nad) (Snglanb ein; «£>ollanb, in eine batavifdjc 9vepu01if umgetvanbelt, mufjtc §reunbfcl)aft und S3i5nbni0 mit Sranfreicf) burd) Abtretungen, ©elbfummcn und Abijüngigfeit erfaufen. Am 9)ííttclrl)ein crjlürmtcn bic ‘Preufen und ©ad)fen, jeljt unter dem §e(bmarfd)all von 93i5ucnborf, 23. 03?ai 1791 die fc(ic ©tcllung bcr ^ranjofen bei ^'aifcrslautcrn, ruí)tcn barauf und jogcn ftd) nafycr an bcnsujein; im ©cptcmber rúdtcn fte tvieber vor, ftcgten 20. ©ept. $utn britten 93iale bei ■ftaiferelautern, jogen fid) aber im October über bcn 9ii)cin ju/ rücf. An den Alpen und “Pprcnacn waren die ^ranjofen auch ftegreid); bagegen verloren fte fa|t alle Kolonien an die (£ng(cmbcr und if)re ftlotte ivurbe von biefen bei Ouefiant 1. 2iuni 1794 ganjlid) gcfd)lagcn. ©d)on 9. Februar 1795 fd)lo{j ío ¿cana ^rieben mit ^ranfreid), 5. April ju 23afe( aud) ‘Preußen, tvel/ d)c$ feine 93efifcungen auf dem liitfen Slfjeinufer vorläufig in fran$6ftfd)en Rauben lieft und barauf burd) einen Vertrag itn Soíai dem n6rbiid)cn Seutfd)(anb die Neutralität juftd)crn lieft, und 22.3iu(i cbenbafelbft ©panícn, tveíd)c¿, burd) den unfafjú gen ©ünftling be¿ $ótiig$, ©obot), bei* ftd) jefct bcn Sriebcné/ fürften nannte, regiert, feinen Antl)eil an ©t. Somingo an die Nepubii? abtrat und ftd) fogar 1796 auf«? engfre mit berfelbctt verbanb. Sie Äricg^ereigniite bet? ^a^reé 1795 befd)rártíten fiel) barauf, bafj Supcmburg au$ Mangel ftd) im 2iuni bcn §ranjofen ergab, und baft jtvei franj6ftfd)e im ©eptember in Scutfd)lanb cinbringenbe Armeen unter Jjourban und spid)egru von bcn Ocfterrcid)crn über den Schein jitrücf getvorfen tvurben. 3m Jyabrc 1796 brangen iviebcrum 3oui*ban und 93ioreau in ©üb# bcutfd)lattb ein; allein bei* <£r$f)cr¿og $arl fd)lug bcn crflern bei Arnberg 24. Aug. und bei Sbürjburg 3. ©ept., fo baft er ftd) fd;leunigfi nad) beut Sifjein [urüd^ieljen mußte, tvanbte ftd) dann gegen bcn biö nací) föaiern vorgebrungenen Sdioreau und nbtijigtc biefen g(eid)fall¿ ju einem (fef>r bcrii^mt geworbenen) Sviicfjugc über den övljcüi. .Sííafien fiegte bcr fcd)éunb¿wan¿ígjábr¿ge

3. Der Gutsherr von Vechelde - S. 72

1911 - Braunschweig : Graff
*> *> *> »> *> *> 72 4*4w4*4e 4*>4w4w-w4v>«w4v4»4wf4w4* warfen auf der flucht ihre Gewehre von sich, um schneller laufen zu können; man fand auf dem Wege nach Wesel über 2000 Musketen. Außerdem fielen \ ]( Aanonen, eine Zhenge Zhunitions« wagen und etwa 250 Gefangene in die Hände der Braunschweiger. Ungehindert konnte nunmehr Herzog Ferdinand seinen Übergang über den Rhein bewerkstelligen. Dann sandte er den General von Imhosf, den Melden von Rees, nach Gstfriesland, wo er die über Emden kommenden englischen Hilfstruppen in L?npfang nehmen sollte. Schon auf halbem Wege, unweit Coesfeld, kamen sie ihm entgegen, und eine große Freude wurde dadurch in dem Heere der Verbündeten hervorgerufen. Durch die englischen Truppen, im ganzen etwa \8 000 Mann, bei denen sich auch 2000 Bergschotten befanden, wurde das Heer Ferdinands nicht unwesentlich verstärkt. Die Verbündeten nahmen nun ihre Stellungen längs der Lippe, um so das nördliche Westfalen, Hannover, die Lipper Lande und Braunschweig zu decken. Trotzdem gelang es dem Prinzen von Soubise, durch Hessen, das von Verteidigern ziemlich entblößt war, bis in das südliche Hannover vorzudringen; aber bei Ferdinands Herannahen zog er sich schnell wieder zurück und ließ bald darauf feine Truppen zwischen Zhaas und Rhein Winterquartiere beziehen. Auch Herzog Ferdinand gönnte seinen Truppen die wohlverdiente Ruhe. (£r selbst schlug sein Hauptquartier in Münster auf, feine Truppen lagen an verschiedenen Orten Westfalens, von denen sie den Feind glücklich ferngehalten hatten. Die unverhohlen ausgesprochene Absicht der Franzosen, Westfalen in eine wüste zu verwandeln und besonders in den Ländern an der Lippe alles bis auf die wurzeln in der Erde auszurotten, war gründlich vereitelt worden.

4. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Länder- und Völkerkunde für Gymnasien und Bürgerschulen - S. 38

1832 - Hannover : Hahn
38 Europa. Italien. Adda ti. a. aufnimmt; in N. fließt die Etsch und Brenta; an der W. Küste münden der Arno, die Tiber, der Volturno und Garigliano. Das Klima ist sehr milde, besonders in S., nur in den Alpen rauh. Scbnce und Eis sind in den südlichen Ebenen und Thälern unbekannt. Erdbeben. Scirocco. Reich, ist Italien an Getreide, Reis, Südfrüchten, Wein, Ol, Mandeln und Kastanien; im äußersten S. kommt sogar Zuckerrohr fort. Bon Thieren findet man bier herrliche Pferde (in Neapel), Büffel, Wild, in den Alpen Baren, Murmelthiere, Gemsen; allethalbcn zieht man viele Sei- denraupen. Nickt so reich ist Italien an Mineralien, denn man findet außer Eisen und Kupfer wenig Metalle, aber kost- baren Marmor, Schwefel und Akaun. Die Hauptbeschäfti- gung der Einwohner ist Ackerbau und Seidenbau, besonders in dt., Weinbau und Handel; unter den Fabriken sind nur die Seidenwebereien wichtig. Berühmt ist Italien durch seine Bildhauer, Mus-.ker, Maler und Baukünstler. Biele Ruinen und Kunstwerke aus den Zeiten der Römer. — Italien bildet nickt ein Reich, sondern ist in neun, von einander unab- hängige Staaten getheilt. Diese Staaten sind: yz. i) Das Lombardisch Venezianische König- reich, dessen Regent der Österreichische Kaiser ist, mit zwei Haupt- provinzen (Gouvernements), die beide unter einem Vicekönige stehen. — a) Die Lo mbardei: Mailand, 140,0008., herr- liche Pallaste, Kirchen und Theater. Der Dom, mit 2000 Bild- säulen. Bergamo, 30,000 E. Wichtige Messen. Brescia, 33.000 8. Große Eisenfabriken. Mantua, 25,000 8 Starke Festung. Cremona am Po, 27,0008. Darmsaitcnfabriken. Pa via am Tessino, 22,0008. Universität. — b) Gouverne- ment Venedig : Venedig, auf 130 Inseln im Adriatilchen Meere erbauet, die durch mehr als 400 Brücken verbunden sind, 100.000 E. Freihafen. Wichtige Seiden-, Glas-, Spiegels, Seifen- und Goldfabriken. Padua, 34,000 E. Universität. Verona an der Etsch, 48,0008. Vicenza, 30,0008. § 93. 2) Das Sardinische Königreich besteht aus der Insel Sardinien und einigen Provinzen in dt. Italien.^ Zu den letzter« gehört a) das Herzogthuni Savojen, das höchste Land Europa's, voll hoher Berge, Hochthäler, Glätscher und Schneefeldcr. Waldenser. Chambery (schangbri), 12,000 8. — b) Fürstenthum Piemont. Hauptstadt des Königreichs Turin am Po, 120,000 E., Residenz des Königs und Universität. — c) Herzogthuni Mailand. Festung Alessandria, 30,0008.— d) Herzogthum Genua. Seestadt Genua, 80,000 E. — e) Grafschaft dtizza. Nizza am Meere, 20,0008. §- 94. 3) Herzogthum Parma, dessen Regent die Gemahlin des ehemaligen Französischen Kaisers ist. Parma, 30,000 8. Universität. Piacenza am Po, 15,0008.

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 173

1840 - Münster : Coppenrath
173 frohlockend ausrief: „Nun gibt es keine Pyrenäen für Frankreich mehr!" Sofort schickte er ihn mit einem Heere nach Spanien, wo dieser als König Philipp V. feierlich empfangen ward. Leopold aber, den jener Verlust um so mehr krankte, weil er sich selbst die Schuld desselben beimessen mußte, erklärte das Testament für untergeschoben, und somit war der Krieg unver- meidlich. Er fand Bundesgenossen an dem neuen Könige von Preußen und dem Reiche, an den Seemächten England und Holland, die schon ihrer eigenen Sicherheit wegen die so ungc- messene Vergrößerung des französischen Einflusses nicht zulasien konnten; spater traten auch Portugal und Savoyen dem Bunde bei. Und, was für den Kaiser nicht weniger werth war, an der Spitze der verbündeten Heere standen zwei so ausgezeichnete Feld- herren, wie sie die neuere Zeit kaum aufzuweisen hat: Prinz Eugen, der Sieger bei Zentha, und der brittische Anführer, Herzog M a rl b orough. Aber auch Ludwig fand Bundesgenossen. Zwei deutsche Fürsten, der Kurfürst Maximilian Emanuel von Baiern, welchen er durch Versprechung der Niederlande ankörnte, und dessen Bruder, der Kurfürst von Köln, traten auf seine Seite, wurden aber des- halb spater von dem Kaiser mit der Neichsacht belegt. So brach nun der Krieg aus, der bis zum Jahre 1714 zu Wasser und zu Lande geführt wurde. In Deutschland, in Italien, in Spanien und in den Niederlanden floß das Blut in Strömen. Im Mai 1701 eröffnete Prinz Eugen an der Spitze eines Heeres von dreißigtausend Mann, unter denen zehntausend Preu- ßen waren, den Feldzug in Italien, um dort die erledigten Reichs- lehen, besonders Mailand, in Besitz zu nehmen. Bei Roveredo bahnte er sich, weil die Franzosen alle Alpenpasse besetzt hatten, durch Felsen und über Abgründe einen Weg nach Italien, und stand plötzlich, zum Erstaunen der Franzosen, in den Ebenen von Verona. Er gewann in demselben Jahre zwei herrliche Siege bei Capri und Chiari, und nahm durch einen kühnen Angriff mitten im Winter 1702 den feindlichen Oberanführcr Villeroi in Cremona gefangen. An die Stelle des gefangenen Villeroi

6. Lehrstufe 3 - S. 230

1867 - Leipzig : Teubner
230 dadurch 1848 einen Krieg der Herzogtümer gegen Dänemark, in welchem jene unterlagen, und durch die Einmischung der Großmächte ward ihre Ver- einigung mit Dänemark aufrecht erhalten, die uralte Verbindung zwischen Schleswig und Holstein aber zerrissen. Durch eine jahrelang fortgesetzte Ver- gewaltigung der Herzogtümer riefen die Dänen endlich nach dem Erlöschen des Hauses Oldenburg 1863 das Einschreiten des Deutschen Bundes in Hol- stein herbei, welchem die Befreiung der Herzogthümer durch die beiden deutschen Großmächte 1864 folgte. Durch den Frieden zu Wien verzichtete Dänemark auf ihren Besitz. §. 377. B. Staatskultur. C. Staatseinrichtungen. Ergibiger Ackerbau, vortreffliche Viehzucht, in Jütland besonders Schaf- zucht, einträgliche Fischerei, beschränkte Industrie, lebhafter Handel; die gei- stige Bildung ist vorwiegend dem Praktischen zugewendet. Die Isländer legen auf Schulbildung großen Werth; Blüthezeit der isländischen Poesie v. 11. bis 14. Jahrh. Die Edda. Dänemark ist seit 1849 ein constitutioneller Staat; der Reichstag (Lands- und Volksthing). König Christian Ix. aus dem Hause Schleswig- Holstein - Sonderburg - Glücksburg. §. 378. D. Topographie. l) Die dänischen Inseln. Auf Seeland: Kopenhagen 155000 E., Resid., llniv., eine der schönsten Städte Europas, Bombardement durch die Engländer 1807 ; das Thorwaldsenmuseum; seit 1516 holländische Colonisten auf der Insel Amager; Roeskilde ums I. 1000 die größte dänische Stadt; Helsingör am Sund. — Auf Fünen: Odense (Odin) 14000 E.; — 2) Jütland: Aalborg 10000 E.; Aar- huus 11000 E.; Fridericia, Festung; Niederlage der Schleswig-Holsteiner 1849. Die dänisch redenden Districte Nordschleswigs sollen an Dänemark zurückgegeben werden. 3) Die Nebenländer: a) die Faröer ohne Städte, Thorshavn 900 E., Haupt- ort; — 4») Island, bis ins 14. Jahrhundert Republik; Lava und Gletscher ver- mindern mehr und mehr d. kulturfähige Lano; Reikiatvik 1000 E., Hauptst. ; im Thingwallathal tagt seit dem 9. Jahrhundert jährlich d. Althing; der Hekla und der Geyser (§. iu); — c) d. Colonien, 2206 sjm. mit 47800 E. (§. 5i4). y) Großbritannien und Irland. §. 379. A. Die Grundmacht. I. Das Land. 1) Die Britischen Inseln, 2 große und über 5000 kleine, liegen zw. 50" und 600 44' n> zw. 12° und 19y3° östl- L., den Kanal und die Nordsee vom Atlant. Ocean trennend. Die Oceanglieder. Größe: das Britische Reich in Europa: 5774 (Um. (§. 266). Großbritanniens Küstenlinie 620 M., davon die Südküste 75 M. 2) Senkrechte Gliederung §. 288. 3) Hydrographie §. 295. c. 296. a. 300. 3. 4) Jnselklima sehr feucht und darum auffallend mild, im S Mittel- teil; p. + 9°, im N -f 6,5°. Große Gleichmäßigkeit in der Wärmevertheilung. Unterschied zw. Winter und Sommer nur 8 —90. Die Südwestspitze liegt in der Regenzone, das Übrige in der des veränderlichen Niederschlags, kein Punkt erreicht die Schneeregion. Trüber Himmel, dichte Nebel, häufige Regen.

7. Die Landschaften Europas - S. 420

1900 - Trier : Lintz
420 Die Apenninen-Halbinsel. dinien liegt von Italien viel weiter ab, dagegen fand es eine Brücke nach dem Norden hin, wo die Wiege des savoyisch-sardini- schen Königreiches stand, dessen Hauptstadt Turin war. In Mittelitalien breitete sich von Rom aus der Kirchenstaat aus. Zwischen ihm und dem sardinischen Staate lagen die Herzog- tümer Parma und Modena und das G-rossherzogtum Tos- kana. Der Apennin verhinderte den Zusammenschluss dieser kleinen Staaten. Die Lombardei und Ven e tien gehörten zu Osterreich. Erstere wurde 1859 mit Hilfe Frankreichs ge- wonnen, und 1866 gelang es dem geeinten Italien durch die Waffen- Gemeinschaft mit Preussen, auch Venetien anzugliedern, sodass es damit nach N hin seine natürlichen Grenzen erreichte. Dagegen war Savoyen, das ja auch ausserhalb derselben lag, 1859 als Entgelt für den Zuwachs der Lombardei an Frankreich abge- treten worden. Zu diesem Staate gehört auch die Insel Corsica, und im S ist die Maltainselgruppe in englischem Besitz. Italien hat eine Grösse von 286 000 qkm und eine Ein- wohnerzahl von 31'/2 Mill. Fast ringsum vom Meere umgeben, hat es nur im N Landgrenzen und stösst dort an Frankreich, die Schweiz und Österreich-Ungarn. Italien ist ein Königreich. Der König, der in Rom residiert, teilt die gesetzgebende Gewalt mit dem Senat und der Deputiertenkammer. Seit dem Jahre 1875 besteht in Italien die allgemeine Wehrpflicht. Die Armee zählt im Frieden über 250 000, im Kriege 1 800 000 Mann, wozu noch 1 500000 Milizen treten. Die K r i e gsf 1 o 11 e bestand 1898 aus 326 Fahrzeugen. Ii. Geistige Kultur: Geistesleben, Bildungswesen und Religion. Auf das Geistesleben des italienischen Volkes hat das Klima und die ganze Natur des Landes einen bedeutenden Einfluss ausgeübt. Die Glut der Sonne erzeugte ebenso das leb- hafte und leicht erregbare Gemütsleben des Italieners, als der Anblick des heitern, blauen Himmels und des sonnigen Landes die Freude am Gesang, an Farben- und Formen- pracht, also künstlerisches Empfinden aufkommen liess. Die günstige Verkehrslage Italiens sorgte dafür, dass diese Geisteskeime zur vollen Entwicklung gelangen konnten. Mittel- und Norditalien waren in dieser Hinsicht günstiger gestellt als das an Verkehrswegen arme Süditalien. In ihnen liegen die berühm- testen Pflegestätten der Kunst, Rom, Florenz, Pisa und Venedig. Wie in Deutschland, so hatte auch in Italien die Viel Staat er e i die günstige Wirkung, dass viele Städte zu Mittelpunkten des geistigen Lebens wurden, nachdem ihnen eine hohe Blüte von Handel und Gewerbe Reichtum und Macht zugeführt hatte. (Näheres s. in dem geschichtlichen Rückblick).

8. Kleine braunschweigische Landeskunde - S. 4

1899 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
— 4 — Herzogtums Braunschweig gehörte, so wäre dasselbe siebenmal so groß, als es wirklich ist. 3. Größe. Das Herzogtum Braunschweig umfaßt von den 540000 qkm des deutschen Reiches den 146. Teil und von den 55 Mill. Ew. des- selben den 122. Teil. Das Königreich Preußen ist 95mal so groß und hat 75mal so viel Einwohner als unser Land. Unter den 26 Staaten des deutschen Reiches nimmt Brauuschweig sowohl nach seiner Größe wie nach seiner Bevölkerung die 10. Stelle ein. Größer sind die 4 Königreiche Preußen, Bayern, Württemberg und Sachsen, das Reichsland Elsaß-Lothringen und die 4 Großherzogtümer Baden, Mecklenburg-Schweriu, Hessen und Oldenburg. Volkreicher ist außer den 8 zuerst genannten Staaten noch der Freistaat Hamburg. Dagegeu ist das Großherzogtum Oldenburg zwar größer, aber weniger bevölkert als das Herzogtum Braunschweig, und die Groß- Herzogtümer Sachsen-Weimar und Mecflenbnrg-Strelitz sind sowohl kleiner, als auch weniger bevölkert als unser Land. Unter den 5 Herzogtümern des deutschen Reiches ist Braunschweig das größte und bevölkertste. 8 2. Die Gegend an der Ohre und Aller. 1. Die Ohre entspringt am Südrande der Lüneburger Heide bei Ohrdorf in der Provinz Hannover und fließt in sö. Richtung durch den Drömling über C a l v ö r d e und Nenhaldensleben zur Elbe. Der Drömliug ist ein großer Landstrich zwischen Brome, Öbisfelde, Gardelegen und Calvörde, der ungefähr 30 km lang und 15 km breit ist. Da das Land hier eine muldenartige Senke bildet und die Ohre in ihrem Unterlaufe nur ein geringes Gefälle hatte, so überschwemmte sie zur Zeit der Schneeschmelze und nach heftigen Regengüssen die ganze Gegend. Hatte sich das Wässer ver- laufen, so blieben an den niedrigen Stellen zahlreiche Lachen und Tümpel zurück, aus welchen die höher gelegenen Landstriche (Hörste) gleich Inseln hervorragten. So bildete der Drömling Jahrhunderte laug eine nndnrch- dringliche Sumpfwilduis, die mit Eichen, Birken, Weiden, Erlen und Schilf bestanden war, und in welcher wilde Enten und Gänse, Kraniche, Reiher und Störche hausten. Die „Hörste" dienten teils zur Anlegung von Woh- nnngen, teils als Weideplätze sür die Kühe, welche durch die Lachen wateten, während ihnen der Hirt im Kahne folgte (Spreewald!). Das Holz konnte nur im Winter bei Frostwetter gefällt und abgefahren werden, und selbst dann brachen Pferde und Wagen oft noch ein und blieben im Schlamme stecken. In den Jahren 1778—1798 ließ die preußische Regie- rung in Gemeinschaft mit Hannover und Braunschweig das Ohrebruch ent- wässern. Die Ohre bekam eiu breiteres und tieferes Bett, so daß das Wasser schneller zur Elbe abfließen konnte. Außerdem wurden 55 Gräben angelegt, die das Wasser des Drömlings zur Ohre ableiteten, sodaß das Sumpfland trocken gelegt wurde. Auf diese Weise wurden 45 000 ha, Acker- land und Wiesen gewonnen, die der Staat den Bauern aus den benach-

9. Abth. 1 - S. 32

1830 - Hannover : Hahn
32 Deutschland. sche, der Finow (Preußen) Kanal, der Mühlroser Graben (Preußen); in S. ist nur einer, der Wiener Kanal (Österreich); keiner derselben ist über 8 M. lang. Höchst wichtig würde die Ver- bindung des Mains und der Elbe mit der Donau sein; erstere ent- warf schon Karl der Große, und jetzt scheint man ernstlich an die Ausführung zu denken, letztere wird durch eine Eisenbahn zu Stande gebracht. Die Verbindung der Ems mit dem Rhein durch die Lippe wird wahrscheinlich ins Werk gerichtet. —- Das Klima Deutschlands ist nicht sehr verschieden. In S. Tyrol ist schon Italienische Luft, sonst aber spürt man überall den nordischen Himmel; jedoch zeichnen sich die Donau-, Main- und Rheingegenden durch besonders milde Luft aus. Feuchter und unbeständiger ist das Klima in N., besonders in den Küstenprovinzen, trockener und heiterer die Luft in S. Allethal- den kommen fast dieselben Pflanzen fort, nur der Weinstock gedeiht über 51.0 gut mehr im Freien, sondern verlangt eine schützende Wand; auch der Mandel u. Kastanie ist nur der S. zuträglich. Im äußersten S. gedeihet jedoch schon der Öl bäum; der Maul- beerbaum gewöhnt sich aber auch an N. Deutsche Luft, die für alle Europäische Obstarten noch mild genug ist. Höchster Grad der Wärme in einzelnen Jahren (1811, 1819, 1826) — 28°, der Kälte (1823) — 28° Reaum. Gewöhnliche Sommerwärme in N. bis 20°, Win- terkälte bis 16°. Selten sind so kalte und nasse Sommer (1816, 1829), daß das Getreide mißräth oder die Traube nicht reifen will. Schneewetter beginnt gewöhnlich im November und zeigt sich häufig noch im April, anhaltender Frost meistentheils doch nur im Jan. und Febr. Alle Klimate finden sich natürlich stufenweis im Alpengebirge, wo bis 2700 F. der Feigenbaum, bis 2800 F. die Kastanie, bis 3800 F. die Eiche, bis 4100 F. die Ulme und Esche, bis 4700 F. die Buche, bis 5000 F. die Tanne, bis 5200 F. der Ahorn, bis 6000 F. der Lerchenbaum, bis 6200 F. die Fichte, bis 6400 F. die Zirbelkiefer wächst. — Deutschlands Produkte sind mannichfacher Art und sehr vertheilt. Alle Gebirge enthalten Metalle., namentlich sind Eisen (3 Mill. Ztr.) und Blei (200,000 Ztr.) fast allethalben verbreitet, Eisen am besten in Steiermark; Gold ist wenig vorhanden (jährlich werden in Salzburg, dem Erzgeb., Harz und Tyrol keine 100 Pf. ge- wonnen, außerdem an Waschgold in Baden und Baiern für etwa 10,000 Rthlr.), Silber im Erzgebirge, Harz, Westfalen u. a. jähr- lich über 60,000 Pf., Kupfer in Sachsen, auf dem Harze, in West- falen, Tyrol, Zinn in Sachsen und Böhmen — 8000 Ztr., Queck- silber und der damit verwandte Zinnober in Kram und Rhein- baiern — 15,000 Ztr., Zink und Galmei in Schlesien, Böhmen, Kärnthen, Sachsen und Hannover, Arsenik in Sachsen und Schle- sien, Kobalt in Sachsen, Schlesien, Böhmen, Baiern, Hessen rc., Braunstein in Baiern und Sachsen, Spießglas, Wismuth in Sachsen, Schwefel in Sachsen, Schlesien, Hannover, Österreich, Vitriol in Österreich, Sachsen, Hannover, Schlesien, Alaun in Österreich, Preußen, Steinkohlen in den meisten Gebirgen, Sal- peter in Menge, Kochsalz in vielen Quellen und Salzbergwerken, unter denen die wichtigsten: Hallein — 300,000 Ztr., Hallstadt und

10. Aus der allgemeinen Erdkunde, Länderkunde von Mitteleuropa - S. 86

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
86 Länderkunde von Mitteleuropa, Steinkohlen, Koks, Roheisen, Roggen, Hopfen, Kleiderstoffe, Farbstoffe usw. Aus- fuhr (390mill.) und Einfuhr (326mill.) gleichen sich nahezu aus. 3. Das Grotzherzogtum Luxemburg. 2699 qkm, 259999 Einw. Etwas größer als Sachsen-Meiningen und auch etwas mehr Einwohner (so viel wie Königsberg). 1. Lage. Luxemburg wird von Belgien und Deutschland eingeschlossen, auch an Frankreich grenzt es für eine kurze Strecke. Der nördliche Teil fällt in die Ar- dennen, der südliche in das Lothringer Stufenland. 2. Wirtschaftsleben. Die Landwirtschaft bildet den Haupterwerb, dazu gesellt sich ein schwunghafter Bergbau auf Eisen, der sich unmittelbar an den lo- thringischen anschließt. Mit Deutschland ist Luxemburg durch seine deutschen Be- wohner, durch Zollgemeinschaft und durch sein Eisenbahnwesen, das von uns verwaltet wird, verbunden. Die Hauptstadt ist Luxemburg (21). Aufgaben. Zeichne Belgien! — R e i s e von Berlin nach Brüssel! — Vergleiche a) die holländische und belgische Küste, b) das rheinische und belgische Industriegebiet nach ihrer Lage! — Warum ist Belgien wichtig für unsern Durchgangshandel? — Warum ist Belgien so dicht besiedelt? — Wodurch ist Luxemburg mit Deutschland verknüpft? C. Die süddeutschen Landschaften und Staaten. I. Die süddeutschen Landschaften. 1. Die Oberrheinische Tiefebene und ihre Randgebirge, a) Der Rhein. 1. Bon der Quelle bis zum Bodensee. Was zeigt die Karte über den Ursprung des Rheins? Beschreibe seinen Oberlauf! Welchem Lande gehört dieser an? In welchen See tritt der Rhein an der Grenze ein? Bon der Quelle bis zum Bodensee ist der Rhein ein Alpenfluß und gehört der Schweiz an. 2. Der Bodensee. a) Wenn man bei trübem Wetter am Ufer des Sees steht, so hat man ganz den Eindruck eines Meeres. Das jenseitige Ufer verschwindet dann in einer scheinbar grenzenlosen Wasserfläche. Verstärkt wird dieser Eindruck noch bei heftigen Stürmen, die nicht selten sind (Föhn!). Weißgekräuselte Wogen schlagen dann mit gewaltigem Tosen gegen die Küste. Nicht zu Unrecht bezeichnet man den Bodensee deshalb auch als Schwäbisches Meer. Sein Flächeninhalt (540 qkm) mit 1000 multipliziert ergibt die Größe des Deutschen Reiches. Das Schwäbische Meer ist Deutschlands größter See. b) Trübe und schlammig tritt der Rhein als brausender und schäumender Alpen- sluß in den Bodensee ein. Weit hinaus in den klaren See schiebt er seine schuttgrauen Wassermassen. Beim Verlassen des Sees aber ist das Rheinwasser klar und rein. Der mitgeschleppte Gebirgsschutt ist im Bodensee niedergesunken (Sinkstoffe). So ist also der Bodensee ein Läuterungsbecken für den Rhein.
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